Vita

Ich glaubte, es wäre ein Abenteuer, aber in Wirklichkeit war es das Leben.

Joseph Conrad

Ich überlege gerade, was man eigentlich wissen will von einem Menschen? Was ist interessant, was ist spannend, was ist persönlich? Also gut, mit der Geburt fängt es an, Geburtsjahr & Geburtsort, bitte sehr: 1958 in Berlin.

Familien­geschichte

Urgroßeltern, Großeltern, Eltern und Co? 
Oh bitte nein, langweilig, zu lange her, auf gar keinen Fall!!!

Sorry, aber ich MUSS meine Urgroßeltern kurz erwähnen, weil ich in vierter Generation aus einer Theaterfamilie stamme, weil alles mit den beiden anfing, und weil sie praktisch Schuld sind, an dem ganzen „Theater“ in unserer Familie.

Meine Urgroßmutter Alwine Halberstadt wurde in Berlin als die deutsche Duse gefeiert, mein Urgroßvater Paul Wiecke wurde am Königlichen Schauspielhaus Dresden als Schauspieler und Theater­direktor so dermaßen von Frauen verehrt, dass sich seine weiblichen Fans seine Autogramm­karten aufs Brötchen legten und (ihn) verzehrten.

Man wird ja als Kind ununter­brochen gefragt „Was willst Du denn mal werden, wenn Du groß bist?“
Groß bin ich bis heute nicht (präzise 162 cm! Das gehört doch unbedingt in eine Vita?) und ehrlich gesagt, habe ich schon die Frage nicht verstanden. Was ist denn das für eine Frage? Bis ich anfing zu denken, habe ich nie darüber nachgedacht, wollte einfach nur DAS machen, was ALLE in meiner Familie machen und gemacht haben, meine Urgroßeltern, mein Großvater, mein Vater, meine Mutter, meine Tante, mein Onkel: THEATER!

In einer alten Fotokiste habe ich folgendes entdeckt:

Mit meiner Mutter Irene Nathusius stand ich in dem Stück „Nathan der Weise“ gemeinsam auf der Bühne, mit meinem Vater Volker von Collande spielte ich „Fanny und Cesar“ (siehe MOTTENKISTE) … und so schließt sich nach über 100 Jahren der Familienkreis.

An meine Tante Gisela von Collande habe ich leider keine Erinnerung mehr. Aus Erzählungen weiß ich aber, dass unser gemeinsames, von mir heiß geliebtes Spiel, „Räuber“ hieß. Ich war 2 Jahre alt, als meine vollkommen aufgelösten Eltern mir versuchten zu erklären, was passiert war. 1960 verunglückte sie (mit nur 45 Jahren) bei einem Autounfall. Sie war nicht nur ein genialer Räuber, sie war eine große, starke Persönlichkeit, die ich sehr gerne kennengelernt hätte, und auf die ich bis heute angesprochen werde.

Meine Schulzeit lass’ ich jetzt mal weg, das ist wirklich komplett uninteressant und in Kürze folgendermaßen zusammengefasst: viele Städte, viele Schulen, unfassbar knappe Versetzungen, Zirkusleben!
Mit 16 nach Berlin: Schauspielschule !!!
Mit 17 wurde ich für den Film MARIA MORZECK in der Schule entdeckt, bekam die Titelrolle, mein Partner war Charles Brauer. Erster Film, erster Preis, es fing gut an (siehe MOTTENKISTE).

Ich hatte viel Glück in meinem Leben, war oft zur rechten Zeit am rechten Ort. Immer bereit zu experimentieren, ich wollte alle Sparten, Ecken und Kanten, Geheimgänge und Dunkelkammern (Synchron) dieses Berufes kennenlernen, hab’ viel riskiert, nicht immer gewonnen, beim Verlieren gelernt. Ich hab’ gebrannt, war neugierig, bin es noch, bis zum heutigen Tag, musste herausfinden: 

wer bin ich und warum?

4 Jahre Gesprächstherapie, Simsalabim, meine Schwächen, meine Stärken, das komplette Paket kam zum Vorschein, Nora All-in-one, gnadenlos, schmerzvoll, großartig und spannend!

Ich nehme mal an, eine vorbildliche Vita beinhaltet sämtliche Stationen, seitenlange Listen aller Städte, Theater, Filme, Titel, Premieren…..

Och nö, ich verweise auf Wikipedia und fasse das mal so zusammen:

Ich habe überall rein geschnuppert: Fernsehen, Krimis, Serien, Radio, Synchron (war gar nicht mein Ding!), Musical (war SEHR mein Ding!), Tragödien, Komödien, Klassiker, Liederabende, Lesungen….. ein lebenslanger Lernprozess.

Ich hab’ die Erfolge genossen, mich nach Niederlagen neu orientiert, Ziele gesetzt, aufgestanden, Krone gerichtet und weitergemacht.

Highlights

Die Theaterproduktion „Nathan der Weise“ mit Wolfgang Reichmann, einem international gefeierten Film- und Theater- Star, den heute keiner mehr kennt, von dem ich aber unendlich viel gelernt habe. Wir „machten“ den ersten Preis, planten noch weitere Produktionen, er starb viel zu früh.

Für die Serie „Forsthaus Falkenau“ (1993 – 2003) drehte ich über 200 Folgen (siehe MOTTENKISTE) lebte zu der Zeit in München und im Tessin (Schweiz).  In diesem kleinen Tessiner Dorf, entschied sich der umwerfend charmante Dorfkater, bei mir einzuziehen, mit mir in meinem Haus zu leben, und inspirierte mich zu meinem ersten Roman TURBOLENZO, der 2001 im Ullstein Verlag erschien (siehe BUCH).

1992 erste Zusammenarbeit mit Herbert Herrmann. Das war zweifellos das größte Highlight meines Lebens, beruflich als auch privat.
2009 NRW-Nominierung zur besten Schauspielerin.

Es folgten von 2000 bis 2024 Produktionen mit Herbert Herrmann (siehe THEATER). Heute leben wir in Freiburg, Saint-Tropez, Grindelwald (Schweiz) und zeitweise in Paris.

…… wenn Du jetzt neugierig geworden bist, ein bisschen mehr von mir erfahren möchtest, und noch ein wenig Geduld aufbringen kannst……

mehr Info gibt’s demnächst in einer Doppel-Biografie, an der wir zur Zeit schreiben.